Wie kommt der Wurm in den Apfel?
Der Wurm im Apfel ist eigentlich kein Wurm, sondern die Larve des Apfelwicklers. Der Apfelwickler ist ein etwa ein Zentimeter langer, unauffälliger Falter. Dieser ist von Mai bis August in den Obstbäumen anzutreffen und legt dann seine Eier auf Blättern oder den noch kleinen Äpfeln ab. Schlüpfen die Larven, bohren sie sich in den Apfel hinein und wachsen dort bis zu einer länge von zwei Zentimetern heran. Wurmstichige Äpfel werden dann notreif und fallen vorzeitig vom Baum ab.
Der Apfelwickler überwintert als Larve in einem Kokon in Rindenritzen oder hängen gebliebenen Früchten und trotzt dabei selbst starken Frösten. In kühleren Regionen bildet der Falter eine Generation pro Jahr, in wärmeren Jahren kann sich aber auch eine stärker schädigende zweite Generation entwickeln. Dabei kommt es ab Ende Juli zu einem weiteren Larvenbefall, der die schon reifenden Früchte schädigt.
Apfelwicklern vorbeugen
Ein Befall des Apfelwicklers kann nicht ganz verhindert werden, dennoch kann man es ihm etwas ungemütlich machen, sowie seine Fressfeinde fördern.
Es können zum Beispiel Bambusstäbe oder Wellpappe am Apfelbaum angebracht werden, worin sich die Larven gerne verpuppen. Ein etwa 20 cm hoher Ring aus Pappe wird um den Stamm gewickelt, sodass die Larven sie als Unterschlupf nutzen. Um die erste Generation zu dezimieren, wird die Pappe im Juni am Baum angebracht und kann im September mitsamtden darin verpuppten Larven wieder entfernt werden. Für die zweite Generation kann das Ganze im Herbst von Anfang Oktober bis November wiederholt werden.
Außerdem kann man die Gegenspieler des Apfelwicklers durch Nisthilfen fördern. So macht es Sinn, durch das Anbringen von Nistkästen im Baum Lebensraum für Fledermäuse und Vögel zu schaffen. Letztere brauchen vor allem zur Brutsaison von April bis Juli viel proteinreiche Nahrung und so ist der Apfelwickler mitsamt seinen Larven eine gute Nahrungsquelle in der Nähe des Vogelnests. Weil der Apfelwickler nachts ausfliegt, um sich zu paaren, sind Fledermäuse wichtige Gegenspieler.
Auch der Ohrenkneifer ist ein natürlicher Feind der Larven, den man durch einen Unterschlupf im Tontopf fördern kann. Weil der Ohrenkneifer aber auch Blütenknospen der Obstbäume anknabbert, sollte die Nisthilfe erst nach der Blüte angebracht werden. Eine bewohnte Behausung kann dann zu dieser Zeit woanders im Garten platziert werden, um gegen Blattläuse vorzugehen.
Ebenfalls sinnvoll ist ein regelmäßiges Absammeln der befallenen Früchte und eine zügige Verarbeitung oder Entsorgung vorzunehmen, damit sich die Larven gar nicht erst verpuppen können.
Trotz dieser Maßnahmen wird der Apfelwickler zwar immer noch für ein Loch in einigen Äpfeln sorgen, durch ein gesundes und vielfältiges Ökosystem kann seine Population aber im Zaum gehalten und damit Schäden begrenzt werden.
Hier geht es zur Anleitung zur Ohrenkneifer Nisthilfe
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