Das Apfeljahr 2021
Das Jahr 2021 zeichnete sich im Vergleich zu den Vorjahren vor allem durch eines aus: Viel Regen, wenig Sonne. Endlich wieder ein verregnetes Jahr ohne Sommer, wie wir Oberberger es lieben. Das stimmt natürlich nicht, aber grundsätzlich kommen unsere Apfelbäume besser mit zu viel als mit zu wenig Wasser aus. Leider war die Witterung auch während der Blüte überwiegend kalt und nass, sodass es nur stellenweise zu einer guten Befruchtung der Blüten durch die Bienen kam.
Auf unseren eigenen Streuobstwiesen in Lindscheid haben die Bienen sich allerdings als wetterfest erwiesen und haben fleißig bestäubt. Üppig behangene Bäume ließen uns im Juni auf eine stärkere Ernte hoffen. Doch im Juli zeichnete sich bereits ab, dass sich eine Entwicklung der letzten Jahre fortsetzt: Der Apfelwickler, ein Schädling, der die Früchte befällt, ließ es schon im Juli sprichwörtlich Äpfel regnen. Wir konnten nur zusehen, wie tonnenweise Äpfel unter den Bäumen lagen und verfaulten.
Infolgedessen verlief der Herbst bei uns erwartungsgemäß ruhig. An drei Tagen in der Woche konnte bei uns das heimische Streuobst angeliefert werden. Die Mengen blieben dabei außerordentlich konstant und verteilten sich gleichmäßig auf die siebenwöchige Saison, leider auf niedrigem Niveau. Der beste heimische Obstlieferant des Jahres waren zum ersten Mal wir selbst, weil wir Glück mit der Bestäubung auf unseren Wiesen und jede Menge fleißige Helfer bei der Ernte hatten.
Schnell war klar, dass die angelieferten Äpfel nicht für das ganze Jahr reichen würden und wir versuchen müssten, Obst zuzukaufen. Das war eine große Herausforderung, weil die Streuobsternte deutschlandweit schwach ausfiel. Zum Glück konnten wir trotzdem hochwertiges baden-württembergisches Streuobst und einige Bioäpfel aus Meckenheim zukaufen. Diesen Saft vermischen wir dann vor dem Abfüllen mit unserem bergischen Apfelsaft, sodass in jeder Flasche mindestens fünfzig Prozent heimische Äpfel und der Rest aus Württemberger Streuobstäpfeln und Meckenheimer Bioäpfeln zusammenkommen.
Nun heißt es wieder Daumen drücken für eine kräftige Apfelblüte im Frühjahr und ein gutes Apfeljahr 2022.